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von Redskin » 10.02.2019 13:52
Hallo Foristi,
ehrlich gesagt, verstehe ich Eure Klagen über die Kfz-Kosten nicht.
Ich habe mich schon vor längerer Zeit mit der kaufmännischen Betrachtung eigener Kfz - egal ob ein- oder mehrspurige - beschäftigt.
Man kann die Sach und sich selber wenden und drehen, wie man will, es ist und bleibt teuer, sauteuer oder arschteuer.
Kauft man Neu oder Neugebraucht ist der Wertverlust ganz erheblich (egal ob mit Eigenkapital oder Fremdgeld bezahlt), kauft man gebraucht, schützt auch die beste Gebrauchtwagengarantie nicht vor böser Überraschung weil immer gerade das in den Orkus geht, was davon nicht abgedeckt ist (zuletzt "Junge Sterne", Betrug in meinen Augen).
Und die Langlebigkeit ist zumindest gefühlt dem geplanten Verschleiß gewichen, will sagen, auch Premiumprodukte, die gebraucht durchaus auch noch teuer bis arschteuer sein können, halten keine 200.000 km ohne große Ausfälle (und was die kosten, au weh, siehe weiter unten).
Früher waren die Bodenbleche in Verbindung mit Winterwetter der limitierende Faktor für die Lebensdauer, das hat man geändert, weil das Geschrei gar so groß war. Heute rauchen dafür ganze Komponenten ab, die man mechanisch vllt. selber wechseln könnte, deren nachfolgende Integration in die div. Datenbusse aber die Fachwerkstatt erforderlich macht, in die man aber nicht fahren kann, wenn z. B. das Getriebe nicht zuvor computertechnisch mit der Karre verheiratet worden ist. Und der Hersteller repariert auch nicht, sondern verkauft komplette Komponenten. (7 G Automatik von Daimler: ab 4.500,-€ im Austausch , gebraucht am freien Markt so ab 1200,-, jeweils zzgl. Werkstattkosten).
Über die Zeit hat sich bei mir ein relativ stabiler Wert von 50 - 55 €Ct / je km ergeben. Drunter komme ich nicht, weil es mir entweder nicht gelungen ist, den richtigen Absprungpunkt zu finden (bevor was Teures kaputt geht, das man dann vor einem Verkauf auf jeden Fall richten muss), oder aber der Wertverlust einen Strich durch die Rechnung macht, oder beides (zuletzt beim Daimler!).
Da ist dann alles drin, Amortisation, laufende und fixe Kosten, soweit abschätzbar; in der Nachkalkulation auch die Reparaturen, die nicht auf dem Plan standen.
Jetzt habe ich den zweiten Batteriekarren von Nissan (das Bessere ist des Guten Feind), ich weiß, was mich der im Monat kostet, weil das Auto gewerblich geleast ist (geht über eine Fördermitgliedschaft beim Maschinenring), d. h. auch über die potentielle Trennung der Beziehung herrscht jetzt zumindest Planungssicherheit, sowohl hinsichtlich Zeitpunkt, als auch Kosten.
Ohne Fahrstrom (den bekomme ich noch weitgehend umsonst) kostet dieses (nagelneue) Auto, welches allen Schickimicki hat und vor allem eine 40kWh - Batterie, nicht viel mehr, als mich meine Mercedes gekostet haben, welche nur unwesentlich teurer waren, als der Audi 80 zuvor (der war selten unter 9l Super zu kriegen). Zwar unkalkuliert aber gefühlsmäßig am Besten hat dessen Vorgänger, ein Mitsubishi Colt, abgeschnitten, der mich immerhin 16 Jahre begleitet hat, bevor die Korrosion an der Karosserie und an den Bremsträgern der Hinterachse unsere Beziehung beendete.
Zwischen den Mercedes (C-Klasse Kombi und GLK, beide gebraucht mit über 100.000 km gekauft) hatte ich als Dienstwagen mal für 1,5 Jahre einen VW Golf Kombi (Diesel, 145 PS, DSG) der meinen 1,2 Tonner Wohni so lala gezogen hat, dem Ganggespringe bin ich mit manueller Gangwahl begegnet. Da hatte aber das ganze Auto mit der Last zu kämpfen, nicht nur das DSG.
Aber ja, es stimmt, schwere Wohnwagen oder Pferdehänger zieht man besser mit einem Wandlergetriebe (von Mercedes), das kann das wesentlich besser.
Fazit: ein eigenes Vehikel (Fahrzeug stimmt ja nicht, meistens stehen diese Teile irgendwo herum) frisst einen nicht unwesentlichen Teil der Einkünfte auf. Selbst der Kleinwagen meiner Frau ist nicht um so viel billiger, was er kleiner und unbeqemer ist (, weil er Superbenzin trinkt und die Werkstatt auch mal was reparieren muss, was dann das Budget übern Haufen schmeißt).
Daher würde ich es begrüßen, wenn es endlich auch auf dem Land praktikable Sharing- Lösungen gäbe, da hätte ich dann auch für meine Mopeten mehr Platz, weil eine Garage mehr.
Viele Grüße
Dirk
Wann genau ist aus Sex, Drugs & Rock‘n Roll eigentlich
Laktoseintoleranz, Veganismus & Helene Fischer
geworden?