Benzinverbrauch einer R65 / 50 PS

Alles rund um die Technik an den Modellen R45 und R65
Benutzeravatar
Scotchman
Lord Forum
Lord Forum
Beiträge: 1392
Registriert: 20.08.2003 08:10
Motorrad: R100S, Bj. 1977
R 1200 R, Bj. 2013
Wohnort: 59519 Möhnesee, NRW, D
Kontaktdaten:

Beitrag von Scotchman »

Hallo Stefan,

deine Verbrauchsangabe deckt sich mit meinen Erfahrungen mit normalem Superplus (s.o.).

Einen Minderverbrauch von 1,5 Litern allein durch 100er-Benzin halte ich schon für ziemlich enorm. Ob das nur daran liegen kann?

-K.A., aber ich erinnere mich an einen alten Test in der Oldtimermarkt (vor einigen Jahren als das V-Max auf den Markt kam):
Drei MB 230 E mit Automatikgetriebe (damit die Schaltvorgänge gleich sind), in etwa gleiches Baujahr und Laufleistung werden von drei Fahrern im Konvoi über eine definierte Strecke gefahren.
Ein Daimler hat Super, der nächte Super Plus und wieder eine V-Max getankt.

Im Ergebnis war ein Zusammenhang festzustellen zwischen Sprit und Verbrauch. Je mehr Oktan, umso geringer der Verbrauch. Aber: Ich meine, dass die Unterschiede so im 0,5 Liter Bereich gelegen hätten. Dann wäre eine solche Differenz, wie von Dir erwähnt, bei einem Motorrad, dass eh schon sparsamer mit dem Sprit umgeht als ein Auto, enorm. Für möglich halte ich es dennoch...

Viele Grüße,

Ulli
FSC
Alleswisser
Alleswisser
Beiträge: 2605
Registriert: 03.06.2003 14:09
Motorrad: R45 - Bj. 1981
R80R - Bj. 1993
Wohnort: 52351 Düren, NRW, D

Beitrag von FSC »

Hi Stefan,
die Frage wäre noch, was würde sie bei 98 Oktan brauchen.
Denn der Motor ist für diese Oktanzahl ausgelegt. Das kann dazu führen, dass man bei 95 Oktan bei weitem nicht die volle Leistung bekommt (Klopfen/Klingel - evtl. auch unhörbar...) und damit der Wirkungsgrad sehr viel schlechter wird. bei 98 Oktan sollte aber eigentlich kein (signifikanter) Unterschied zu 100 Oktan feststellbar sein, da der Motor ja keine Klopfregelung hat und der Brennwert der beiden Brühen in etwa gleich ist (Der ADAC hat den Test auch mal mit verschiedenen Modellen gemacht und kam darauf, dass es bei Motoren, die keine Klopfregelung haben oder nicht für so hochoktanigen Krafstoff ausgelegt sind, nur Unterschiede im Bereich der Messgenauigkeit gibt). Du bekommst eigentlich nur dann bessere Werte wenn entweder der Motor -wie gesagt- eine Klopfregelung hat (als den Zündzeitpunkt soweit nach früh verlegt bis gerade noch nicht klopft und damit natürlich einen optimalen Durchbrennungsgrad im Brennraum zum OT erreicht) oder aber wenn der Motor eh zum Klopfen/Klingeln neigt und man das durch den besseren Sprit abgestellt bekommt.
Ich denke bei normal zügiger Fahrweise sind 5-6,5Liter durchaus erreichbar. Wobei Peter sicher mit seinem Fahrstil am oberen Ende liegt ;) .
Gruß Florian (R80R DN-QQ6 zum fahren und R45 DN-QQ5 zum Gartenpflügen :twisted: )
Benutzeravatar
egge-q
Fingerwundschreiber
Fingerwundschreiber
Beiträge: 241
Registriert: 30.01.2006 15:29
Wohnort: Altenbeken auf der Egge

Beitrag von egge-q »

Kann eigentlich nicht sein, höhere ROZ = minus 1,5 Liter.

Wann hast Du denn das letzte mal beim 95er Sprit den Verbrauch kontrolliert? Vielleicht war er doch nicht so unterschiedlich...


Gruß


Peter
SUUM CUIQUE !
Benutzeravatar
egge-q
Fingerwundschreiber
Fingerwundschreiber
Beiträge: 241
Registriert: 30.01.2006 15:29
Wohnort: Altenbeken auf der Egge

Beitrag von egge-q »

Lese ich ja jetzt erst: an Florian:


Hähh??? :o
SUUM CUIQUE !
FSC
Alleswisser
Alleswisser
Beiträge: 2605
Registriert: 03.06.2003 14:09
Motorrad: R45 - Bj. 1981
R80R - Bj. 1993
Wohnort: 52351 Düren, NRW, D

Beitrag von FSC »

Was war denn daran "Häh?" ?
Also der Reihe nach:
Man kann durchaus bei einem Motor der für 98 Oktan ausgelegt ist (wie der der R65) durch den falschen Kraftstoff (nämlich sochlen mit 95 Oktan) einen Mehrverbrauch haben.
Dieser Effekt verschwindet dann wenn man wieder den richtigen Kraftstoff tankt (egal ob der 98 oder 100 Oktan hat). Soweit klar?

Nächster Punkt:
Einen Effekt spürt man dann, wenn der Motor entweder eine variable Ventilsteuerung hat (und damit den Druck im Brennraum erhöht werden kann ohne das es zu Frühzündungen kommt) oder aber wenn durch den höheroktanigen Kraftstoff der Zündzeitpunkt weiter nach vorne (auf Früh) verschoben werden kann, ohne das es Klingelt/Klopft (Stichwort Klopfsensor).
Da unsere Motoren sowas aber nicht haben kann ich mir sehr wohl einen Unterschied im Verbrauch zwischen 95 Oktan und 98 Oktan vorstellen. Aber 100 Oktan sollte nur dann vorteile bringen, wenn die Kompression zu hoch ist (Dreck im Brennraum) oder der Zündzeitpunkt sehr früh ist. Beides Fälle, in denen man bei 98 Oktan aber ein Klopfen/Klingeln hätte.

Ich hoffe so ist es verständlich und auch halbwegs korrekt.
Gruß Florian (R80R DN-QQ6 zum fahren und R45 DN-QQ5 zum Gartenpflügen :twisted: )
Benutzeravatar
egge-q
Fingerwundschreiber
Fingerwundschreiber
Beiträge: 241
Registriert: 30.01.2006 15:29
Wohnort: Altenbeken auf der Egge

Beitrag von egge-q »

Aber klar, Florian,

damit gehe ich völlig konform.

Das Häh bezog sich auf Deine Randbemerkung zu meiner Fahrweise ;-) ...


Gruß


Peter
SUUM CUIQUE !
FSC
Alleswisser
Alleswisser
Beiträge: 2605
Registriert: 03.06.2003 14:09
Motorrad: R45 - Bj. 1981
R80R - Bj. 1993
Wohnort: 52351 Düren, NRW, D

Beitrag von FSC »

Ach so...
Ich meinte gar nicht Deinen Fahrstil sondern Pepos (auch ein Peter)... Mit dem bin ich schon das eine oder andere mal gefahren. Und da kann ich gut verstehen, wenn er nicht unter 6 Litern bleibt.
Ich dachte Du meintest mit "Häh?" meine laienhafte Erklärung zu Verbrennungsmotoren...
Gruß Florian (R80R DN-QQ6 zum fahren und R45 DN-QQ5 zum Gartenpflügen :twisted: )
Benutzeravatar
egge-q
Fingerwundschreiber
Fingerwundschreiber
Beiträge: 241
Registriert: 30.01.2006 15:29
Wohnort: Altenbeken auf der Egge

Beitrag von egge-q »

Nein, nein, ich glaube zwar nicht, dass bei unseren Motoren mit einem Entwicklungsstand vor dem Großen Vaterländischen Krieg unteroktaniges Benzin einen messbaren Mehrverbrauch ergibt (zwar eine durchaus messbare Minderlebensdauer), aber was meine Fahrweise angeht: Die Tachonadel ist auf Grund des beschriebenen Tachodefektes abgebrochen, ehrlich. Und ich drehe fast nie über 7500 U/Min. ...


Gruß


Peter
SUUM CUIQUE !
Thimuc
Praktikant
Praktikant
Beiträge: 29
Registriert: 26.01.2014 13:58

Re: Benzinverbrauch einer R65 / 50 PS

Beitrag von Thimuc »

Servus,
meiner R65 hat jetzt gute 60000km braucht gute 8,5-9,5l/100km. Schätze ich habe eine Benzingekühlte anstatt Luftgekühlte Boxer :|
Wodran kann das liegen? Fahren tut sie so sehr gut, kein unrunder Motorlauf, Leistung ist da....

Gruß Thimuc
Benutzeravatar
FrankR80GS
Kohlkönig 2019
Kohlkönig 2019
Beiträge: 5445
Registriert: 18.07.2010 22:45
Motorrad: BMW R80GS, eine von 1488 der ersten Serie.
Wohnort: nahe KS

Re: Benzinverbrauch einer R65 / 50 PS

Beitrag von FrankR80GS »

Thimuc hat geschrieben: 02.07.2019 15:27 Servus,
meiner R65 hat jetzt gute 60000km braucht gute 8,5-9,5l/100km. Schätze ich habe eine Benzingekühlte anstatt Luftgekühlte Boxer :|
Wodran kann das liegen? Fahren tut sie so sehr gut, kein unrunder Motorlauf, Leistung ist da....

Gruß Thimuc
Kommt natürlich immer sehr auf die Fahrweise an. Verbräuche oberhalb 6,5 L/100 km sind aber so ungewöhnlich, dass meist etwas nicht stimmt. Bei ziemlich vielen 2V-Boxern ist das Leerlaufgemisch viel zu fett eingestellt. Das machen auch die Werkstätten so, weil so die Gasannahme schön satt verläuft und der Kunde einen guten Eindruck von den Abstimmungskünsten bekommt. „Fett läuft immer“, kostet aber bis zu 1 Liter extra. Gleiches gilt für schlecht schließende Startvergaser. Wenn der Motor kalt ohne volle Chokeunterstützung anspringt, sind die Vergaser zu fett eingestellt. Wie es gehört, steht hier. Bei dem angegebenen Verbrauch erwarte ich aber verrußte Auspuffenden...
BMW - Unseraoner fährt koan Japaner.

Immer dran denken:
Hätten Hummeln Aerodynamik studiert, könnten sie nicht fliegen.
felix
Dauerposter
Dauerposter
Beiträge: 124
Registriert: 16.12.2009 23:40
Motorrad: R45 vor 81 mit R65 Motor (leichter Schwung)
Wohnort: Karlsruhe, öfters auch St Ingbert

Re: Benzinverbrauch einer R65 / 50 PS

Beitrag von felix »

Eine verschlissene Düsennadel/Nadldüse ist auch ein möglicher Grund für einen erhöhten Verbrauch.

Viele Grüße,
Felix
Antworten