Münch Elektromotorräder

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Rote Rita
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Münch Elektromotorräder

Beitrag von Rote Rita »

Hallo Forumisti,

bisher dachte ich, Münch ist mit seinem Comeback gescheitert. Stimmt wohl, aber es gibt wieder jemand, der unter dem Namen Münch ein Motorrad baut. Der entsprechende YouTube-Film ist sogar schon fünf Jahre alt - mir ist er heute durch Zufall über den Weg gelaufen. Vielleicht erleben wir es ja noch, dass mit den Verbrennungsmotoren Schluss ist?
Einen Vorteil haben diese Motorräder gegenüber unseren Zweiventilern auf jeden Fall: Nie wieder Ärger mit der Lichtmaschine! :lol:
Zum Klimagipfel nach Marrakesch sind letztes Jahr auch zwei Mann auf einem Elektromotorrad gefahren. Frank hatte ja mal von einer Probefahrt auf einem solchen Bike berichtet, aber das man so weit damit kommt, hätte ich nicht gedacht. Das sind gleich vier Filmchen, der Anfang ist hier.
@Frank: ist das die Maschine auf der du gefahren bist?

Gruß Rainer
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andi Q
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von andi Q »

Moin
Ich weiß nicht so recht ob die Geräuschlosigkeit wirklich so Toll ist.
Möglicher weise wird man in Zukunft nicht nur übersehen sondern zu allen Überfluss dann auch noch Überhört. :roll:
Gruß Andi
Wenn Menschen erbost untereinander streiten erkennt ein Kind die Situation sofort richtig:Es prüft nicht wehr recht, wehr unrecht hat, sondern flieht mit Angst und Abneigung vor solchen Menschen.
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FrankR80GS
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von FrankR80GS »

Rote Rita hat geschrieben:... Einen Vorteil haben diese Motorräder gegenüber unseren Zweiventilern auf jeden Fall: Nie wieder Ärger mit der Lichtmaschine! :lol:
Zum Klimagipfel nach Marrakesch sind letztes Jahr auch zwei Mann auf einem Elektromotorrad gefahren. Frank hatte ja mal von einer Probefahrt auf einem solchen Bike berichtet, aber das man so weit damit kommt, hätte ich nicht gedacht. Das sind gleich vier Filmchen, der Anfang ist hier.
@Frank: ist das die Maschine auf der du gefahren bist?

Gruß Rainer
Ich bin damals mit einer Zero DS gefahren. Die im Film könnte das gut sein. Das Problem ist die geringe Reichweite, sobald man vernünftige Reisegeschwindigkeiten abverlangt - ich rede nicht von rasen. Sind oben verlinkt.

In dem Beitrag über die Münch kann man kurz sehen, warum die Batterietechnik immer noch so bescheiden ist: Zusammgestoppelte, diskret aufgebaute Rundzellen verschwenden massenhaft Platz und wiegen durch die Kapselung jeder Zelle mehr als nötig. So waren früher auch viele Notebookakkus aufgebaut ==> gleiches Ergebnis. Mein neues Firmennotebook habe ich aus schlechter Erfahrung gleich mit zwei Akkus bestellt, den zweiten aber noch nie gebraucht. Neuerdings gibt's nämlich große, flache auf das Rechnergehäuse abgestimmte Akkus. Wiegt nix, hält den ganzen Tag.

Solange Fahrzeugakkus nicht auch so gebaut werden, ist das bewusstes Ignorieren des Stands der Technik. Man will sich offenbar Reserven lassen, um ausreichend schnell mit "Innovationen" neue Kaufanreize setzen zu können. Das heißt dann aber bessere Reichweite - neues Motorrad und ist damit überhaupt nicht mehr nachhaltig. Da nehme ich lieber das Lichtmachinenproblem.

Was Andi "überhören" nennt, stimmt auch. Aber anders. Die Fußgangster hüpfen Dir vor's Moped, weil sie nicht in die Richtung schauen, aus der keine Motorgeräusche kommen.

/Frank
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Rote Rita
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von Rote Rita »

Ok! Dann braucht man in der Stadt halt nen Lautsprecher :lol:
Aber wenn man mit den Kisten tatsächlich Touren machen kann? Viel billiger kann der Treibstoff ja nicht sein! Und das gute Gewissen fährt mit. :)
@Frank: Das sind doch mechanische Werkstätten die so was bauen! Die haben doch keine Akkufabrik auf Hof die ihnen die Akkus nach Maß baut.

Gruß Rainer
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pilgrim
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von pilgrim »

Guten Morgen,

man muß halt wie die Kinder das Motorgeräusch mit dem Mund machen. --- Ist aber nicht so gut mit Integralhelm! :-)
Servus

Lutz
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FrankR80GS
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von FrankR80GS »

Rote Rita hat geschrieben:...@Frank: Das sind doch mechanische Werkstätten die so was bauen! Die haben doch keine Akkufabrik auf Hof die ihnen die Akkus nach Maß baut.
Korrekt. Die bauen weder Rahmen, noch Gabeln , noch Räder noch sonstwas. Die kaufen was Sie brauchen und stoppeln das zusammen. Wie immer gibt es gut und teuer oder einfach und billig. Also billig, denn billig spart Geld und schafft ein Reichweitenproblem. Das hat der Hersteller erkannt und bietet als Extra für schlappe 3000€ eine "Power Tank" genannte Akkuerweiterung (25% mehr, +20kg Leergewicht) und als weiteres Extra den Schnelllader für 700€, damit man auch am nächsten Tag wieder fahren kann.

Das Geschäftsmodell funktioniert so gut, dass der Händler, bei dem ich damals probegefahren bin, längst kein Händler mehr ist. Null Verkäufe in 18 Monaten.

/Frank
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Rote Rita
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von Rote Rita »

FrankR80GS hat geschrieben:
Das Geschäftsmodell funktioniert so gut, dass der Händler, bei dem ich damals probegefahren bin, längst kein Händler mehr ist. Null Verkäufe in 18 Monaten.

/Frank
Oh! :eek:
Und BMW hält sich bisher zurück. Der Roller ist ja kein Motorrad. Steht auch hier . Mal seh'n was noch kommt.

Rainer
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von MMö »

Moin!

Ich hatte dazu auch mal einen Beitrag getippt. Ging auch um Zero-Bikes. Damals waren die bei gerade 80 km angekommen. Sollten die sichere 150 Kilometer Reichweite bei "Vollstrom" erzielen, steht bei mir eines in der Garage. Das wird dann auch das letzte Mopped sein. Problem: Die sind wirklich klein. Oder man muss kleinerer Statur sein :-D . Selbst das größte Modell wirkt sehr ... zierlich.

Meine Erfahrung: Die Händler sind sehr bescheiden und nicht gerade zuvorkommend was eine längere Ausleihe betrift. Häufig verticken die in ihren Läden Fahrräder oder sonstiges Gedöns. Mit Motorradfahrern und deren Belange können die nicht wirklich etwas anfangen, befürchte ich. Mein Händler um die Ecke hat den Vertrieb auch schon lange wieder abgegeben. Und in die große Stadt will ich nicht fahren für einen Service. Dann bleibe ich irgendwo mitten auf der Strecke liegen.

@Frank: Die Akkus in Notebooks haben dann aber häufg das Problem, dass sie nach dem Produktionszyklus nicht mehr zu bestellen sind. Das schreckt mich derzeit von einem Neukauf ab. Häufig irgendwelche Poly-Li-Akkus, die dem Gerät angepasst sind. Geräte sind aber mittlerweile ruckzuck veraltet. Mein altes Elite-Book läuft jetzt ins sechste Jahr, vier Stromspender verschlissen. Aber langsam wird es eng. Einen Apfel will ich nicht, dafür stelle ich zu viel ein und habe zu viel Custom-Kram auf meinem Rechner. Das läuft mit einem Apfel nicht. Sonst wäre das die erste Wahl.
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von FrankR80GS »

MMö hat geschrieben:.... @Frank: .... Einen Apfel will ich nicht, dafür stelle ich zu viel ein und habe zu viel Custom-Kram auf meinem Rechner. Das läuft mit einem Apfel nicht. Sonst wäre das die erste Wahl.
Hallo Marco, der Apfel kann für Custom Kram auch Windows, s. Boot Camp/Paralells oder direkt im iOS mittels CrossOver oder Wine. Mein MacBookPro ist jetzt 9 Jahre, letztes OS-Update 2016. Ich kaufe kein neues, weil Apple kaum noch Schnittstellen verbaut. Akkus gibt's noch, wenn auch nicht mehr überall.

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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von MMö »

Ja, ich kenne das ja auch. In der Redaktion liefen früher nur Äpfel. Was anderes gab es da nicht.

Mein Problem sind auch die Schnittstellen - hier: RS 232 bzw. Serieller Port. Das hat mein altes Elitebook noch. Mit den neuen habe ich immer Probleme via USB-Adapter. Außerdem läuft die Software nicht auf den Äpfeln. Auch in einer Emulation nicht. Ich steuere damit mein Teleskop an - und für 200 weltweite Benutzer wird kein Weltkonzern eine Stunde Programmierzeit aufbringen. Daher bleibe ich bei Win. Auch wenn mich die 10er-Variante ärgert.

Aber Thema waren E-Moppeds. :mrgreen:
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Redskin
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von Redskin »

Hallo zusammen.

Ich habe mich zumindest was das Autofahren angeht, von den Verbrennungsmaschinen verabschiedet. Nach reiflicher Überlegung und drei Tagen live-Test bei Arschkälte musste ich zugeben, dass der Batteriekarren (Nissan Leaf) genau das tut, was ich bei weit über 90% der Fahrten brauche.
Er bringt mich zur Arbeit und retour und auch sonst dorthin, wo ich hinmuss. Und das für fast Umme, weil ich den Ladestrom auf der Arbeit geschenkt kriege.
Dabei handelt es sich um 100% Ökostrom (zumindest auf der Abrechnung des Versorgers), daher wirklich Zero Emmissions.
Aber auch vom Verbrauch her ist der Elektroantrieb unschlagbar. Selbst wenn man Ladeverluste einkalkuliert, dürfte ein Verbrenner dann nicht mehr als 2,5 -3 l Diesel / 100 km brauchen (im richtigen Leben, nicht auf dem Prüfstand und mit optimierter Steuerungssoftware, Trennscheiben als Bereifung und in der leichtesten Ausstattung). Natürlich kostet ein E-Auto richtig Kohle, somit ist es wirtschaftlich für mich eine Nullnummer (wg. des geschenkten Stroms). Aber endgeil. Raumschiff Enterprise ist ein Dreck dagegen, auch wenn es mit Warp 9 geringfügig schneller sein dürfte. :-D

Da ich eher selten dorthin fahre, wo ich hinwollte (Reisen) findet sich dafür auch sicher eine Lösung (wohl aber leider nicht mit dem geliebten Wohnwagen).

Bei den Zweirädern hätte ein Elektroantrieb ganz sicher seinen Charme, des Drehmoments und Wirkungsgrades wegen.
Das mit den Geräuschen lässt sich relativ leicht lösen. Mein Auto hat bis Tempo 30 eine Fußgängerschrecke, es pfeift wie eine Turbine. Die Leute glotzen blöde, aber sie haben mich gesehen.

Das mit den zusammengeschusterten Akkus (186xxx) hat schon auch seinen Sinn, weil diese Zellen massenweise gefertigt werden, deshalb vergleichshalber günstig zu bekommen sind, leicht zu Clustern verbunden werden können und gut zu managen gehen.
Die in den heutigen Autos (außer Tesla, der macht das ziemlich genauso, mit den runden Dingern bloß mehr so im großen Stil) zum Einsatz kommenden speziellen Zellpakete machen schon mal die Neuentwicklung eines Chassis notwendig, wenn sich die Kapazität signifikant erhöhen soll (Nissan bringt nach 8 Jahren einen neuen Leaf, damit da 60 kWh unters Blech passen).
Die 30kWh Hochvoltbatterie von meinem Auto wiegt glaube ich so um die 300 kg, der Karren hat gute 100 PS.
Geht ab wie nix, wenn man es denn braucht.
An Bord hat er ein Ladegerät, dass auch Einiges wiegt (wassergekühlt) und den Akku in 4:30h wieder voll macht. Die Reichweite (laut Schätzometer des Autos) betrug bislang max 180km, habe ich aber noch nie ausprobiert, weil nicht gebraucht. (Auf dem Papier nach der Norm wären es 250km aber das ist so eine Sache mit den Normwerten, kennt man ja vom Spritverbrauch bei den anderen auch).
Alternativ lässt sich das Teil mit Gleichstrom schnelladen, wenn so eine DC-Säule zur Verfügung steht (für die Fernfahrten, die ich gerne machen würde, findet sich sowas bei Tank & Rast).

Wenn ich mir jetzt vorstelle, wie man das alles in ein Krad implementieren wollte, reicht meine Fantasie nicht ganz aus. 80km und dann mit Lichtstrom laden, das ist Tinneff und an der Praxis vorbei.
Daher werden wir wohl noch sehr lange auf ein e-Motorrad warten müssen, dass halbwegs zu unserem Anforderungsprofil passt.

DAs alles mal ganz abgesehen davon, was sowas kostet.

Greetz

Dirk
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FrankR80GS
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von FrankR80GS »

Redskin hat geschrieben:Hallo zusammen.

Ich habe mich zumindest was das Autofahren angeht, von den Verbrennungsmaschinen verabschiedet. Nach reiflicher Überlegung und drei Tagen live-Test bei Arschkälte musste ich zugeben, dass der Batteriekarren (Nissan Leaf) genau das tut, was ich bei weit über 90% der Fahrten brauche.
....


Bei den Zweirädern hätte ein Elektroantrieb ganz sicher seinen Charme, des Drehmoments und Wirkungsgrades wegen.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, wie man das alles in ein Krad implementieren wollte, reicht meine Fantasie nicht ganz aus. 80km und dann mit Lichtstrom laden, das ist Tinneff und an der Praxis vorbei.
...
DAs alles mal ganz abgesehen davon, was sowas kostet.

Greetz Dirk
Respekt, Dirk - mutiger "early adaptor". Hoffentlich hält das Batteriegelumpe auch bei unfreundlichen Außentemperaturen was der Hersteller erprüft hat oder vermutet. Neben "zu kalt" gibt es für die Batterien angeblich auch zu heiß (>45°C, wie ich gehört habe). Wenn zu kalt wird selbige mit Batteriestrom geheizt, damit sie überhaupt Ladung annimmt. Mutet gewagt an.

Beim Motorrad ist der Drehmomentkick nicht so überraschend, da man mangels Getriebe (bei Zero) im direkten Gang anfährt. Es geht vorwärts, überfordert einen aber nicht. Der Antrieb ist aber gut - kein Ruckeln, kein Drehmomentloch, keine Gedenksekunde. Leise hatten wir schon.

Der Schnelllader für Zero ist so groß und schwer, dass man ihn nicht mitnehmen kann - also Lichtstrom. Ladesäulen werden ja vermutlich nur für Autos wenn nicht gar markenspezifisch sein. Bei annähernd 20k€ Einstandspreis für ein "50 PS" Mittelklassemotorrad ingesamt also völliger Quatsch.

/Frank
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von derrdaniel »

Hei Dirk,

ich finde deinen Post sehr gut! Er stellt schön die Sicht der meisten Nutzer auf die Elektromobilität dar. Was noch fehlt ist ein leistugsfähigeres Stromnetz um die zusätzliche Leistung bereitzustellen aber das lässt sich ja mit konventionellen Mitteln bereitstellen. Spannend wäre dann noch ein System um die erneuerbare Energie zu speichern (evtl. unter zuhilfenahme der e-Autos?). E-mob mit Kohlestrom ist nicht sinnvoll, weil der schlechte Wirkungsgrad dann halt im Kraftwerk und nicht im Auto stattfindet. Vergleich:

Konventionelles Auto (mein uraltpolo oder Mutterns neuer Golf bei für mich normaler Fahrweise):
Vebrauch=6L/100km
Energie pro Liter=11kWh/L
-->Verbrauch=66kWh/L

E-Auto (Nissan Leaf ADAV Test laut Wikipedia):
Stromverbrauch 17,6kWh/100km
Energie, die ins Auto geht (Ladewirkungsgrad 90%, unsichere Angabe)=19,5kWh/100km
Energie, die aus dem Kraftwerk kommt (Übertragungsverlust 6%, Wikipedia angabe)=20,8kWh/100km
Energie,die das Kraftwerk aufnimmt (Wirkungsgrad 38%)=54,7kWh/100km

Ok, jetzt bin ich überrascht. Bisher sind die beiden Systeme immer energiemäßig gesehen gleich gut rausgekommen. Irgendetwas habe ich anders angenommen aber der Unterschied ist ja nicht groß. Bleibt nur noch, dass Kohle bei der Verbrennung pro kWh mehr CO2 ausstößt als Benzin, da weniger Wasserstoff enthalten ist. Leider finde ich keine quantitative Quelle und bin chemisch nicht fit genug um das schnell herleiten zu können. Da Erneuerbare Energien in Deutschland (fast) vollständig abgenommen werden müssen kommt faktisch leider jeder Mehrverbrauch aus Kohleenergie sodass momentan das E-Auto wohl dem Benziner CO2 mäßig etwa ebenbürtig ist. Richtig sinn macht das ganze mit dem Energiemix der Zukunft und Speichermöglichkeiten im E-Netz!

Aus meiner Sicht:
Ich könnte mir ein E-Motorrad richtig gut vorstellen, fahre meist unter 80km. Lärm stört beim Fahren ja dauerhaft sowieso eher. Allerdings finde ich an der alten BMW ja gerade gut, dass sie nicht so perfekt funktioniert und ich beim Fahren etwas zu tun habe. Ein E-Auto ist natürlich wartungsmäßig ein Traum! Ich PERSÖNLICH hätte allerdings ein Problem damit. Mein Wagen ist jetzt 14 und nur jede ~5.Fahrt seit ich ihn habe war unter 250km weit. Das dauert wohl noch etwas bis E-Autos das können. Für das übliche Fahrprofil 30km zur Arbeit und zurück stellen sie eine Superlösung dar. Fehlt nur noch ein kleiner Ölbrenner an Bord um das Kälteproblem zu lösen :-). Beim Heizen ist der Wirkungsgrad der Energiekette für Öl dann der elektrischen doch überlegen :-P .

Dirk:
Respekt für deinen Mut, du bringst wahrscheinlich die Entwicklung vorwärts.

Analoges Thema: Warum wird das schöne Öl denn stationär in Häusern verheizt? Die haben alle ein Kabelanschluss und mit einer Wärmepumpe erreicht man etwa den gleichen Kettenwirkungsgrad wie bei einer Ölheizung. (Je nach Region, im Allgäu ist das sinnlos)
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von Rote Rita »

Respekt Dirk!
Eine mutige Entscheidung, die dich erst mal ne Menge Geld gekostet hat.
Wünsche dir, dass du lange Freude an deinem Auto hast. Berichte mal weiter, auch wenn das hier ja nicht das Hauptthema ist.

Gruß aus Berlin Spandau Rainer
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Re: Münch Elektromotorräder

Beitrag von Redskin »

Hey Foristi,

danke für die guten Wünsche. Nach jetzt drei Wochen ist meine Begeisterung für das Raumschiff Enterprise noch ungebrochen.

Wg. der kWh - Rechnerei: Der Sprit muss als Crudeoil erstmal aus der Tiefe der Erde ans Tageslicht, selten tut er das freiwillig, d. h. Energieeinsatz. Dann muss der Stoff, meist mit dreckschleudernden Schwerölvernichtern (Supertanker) um den halben Globus gekarrt, dann mit erneutem Energieeinsatz raffiniert, gecrackt und was weis ich , im Tanklaster an die Tanke gekarrt und da mit Strom ins Fahrzeug gepumpt werden.
Dieser Energieverbrauch wird selten bei den Verbrennern eingerechnet, ich las noch nie davon, weil wohl eher schlecht zu beziffern. Ist ja auch wurscht, der Strom auf der Arbeit und der bei mir daheim ist Öko. Wenn wir jetzt dann auch noch das Für und Wider von Wasserkraft diskutieren müssten, ....
Verbrauchen tut das Auto derzeit (man muss noch immer Heizen, oder frieren) ca 20,5 kWh/100 km. Morgens ist die Karre temperiert (ja, die Heizung geht tatsächlich, es werden 22°C erreicht), Nachmittags auch, wenn ich dran denke, mit dem Handy einzuschalten (weil ich zu faul war, den zweiten Timer zu setzen). Das konnte nicht mal mein Benz, in Ermangelung einer Möglichkeit für eine Standheizung (gab es bei dem Modell nicht ab Werk und nicht als Nachrüstung).

Aufladen tue ich auf der Arbeit mit Lichtstrom, 10A Leistungsaufnahme. Reicht völlig für die Strecke, d. h. nach Feierabend ist der Akku wieder voll.
Daheim lade ich wenn überhaupt an der 32 A Drehstromsteckdose. Dort hängt eine Bettermann-Box (Wie eine Wallbox, nur portabel und nicht so teuer). Es ist eine Kommunikationselektronik sowie ein FI-Schalter und ein Schütz da drin (sowohl in der Wallbox, wie in dem Teil, welches ich mir gekauft habe). Die Box könnte auf Reisen mit, ist nicht viel größer, als der serienmäßige Lichtstromlader. Das Ladekabel für die speziellen Anschlüsse an den Ladesäulen und meiner Box lag dem Auto bei.
In dieser Konfiguration zieht der Bordlader dann 7,4kW und lädt mit 6,6kW.
Also alles keine Sache von wg. Netz.
Bei meinem Autohändler (im Nachbarort) gibt es Strom für umme und sogar einen DC-Lader mit ca 40kW Leistungsabgabe, der hängt an einer 63A Drehstromdose und der Stromverbrauch wird von Nissan gesponsert.

Der Akku selbst ist ein interessanter Hund, unter -20°- -25°C verreckt er, weil er einfriert. Das wird mit Heizplatten an den Zellen solange verhindert, wie Saft gezogen werden kann. Bei täglicher Nutzung und Garagenstellplatz mit Netzanschluss ist das nicht das Thema, da holt er sich seinen Heizstrom aus der Strippe. Auch in Norwegen (Vorreiternation in dieser Sache) fahren 'ne Menge von den Dingern spazieren und da soll es ja durchaus winterlicher sein, als bei uns.
Sowohl für das Aufladen, als auch die Leistungsabgabe spielt die Akkutemperatur aber eine entscheidende Rolle.
Hohe Leistungsabfrage heizt das Teil auf, eine aktive Kühlung gibt es (soweit ich weiß beim Nissan) nicht.
Gleichstromladen (ChadeMO-Säule, z. B. an der Autobahn) heizt das Ding auf, das Batteriemanagementsystem reduziert dann ggfs. die Leistungsaufnahme, es dauert also länger (im Hochsommer durchaus möglich).
Ebenso wird die Ladeleistung reduziert, wenn der Akku kälter ist, dann mag die Chemie auch nicht so richtig. Wird das Dingen im Fahrbetrieb zu warm, wird außerdem die Motorleistung runtergeregelt.
Alles in allem ist beim Elektrofahren auf Fernstrecke eher mäßige Gangart (bei den Lastern mitfahren) angesagt, dann die Ladepausen geschickt setzen (nicht nur wg. für Umme aufladen, sondern wg. der Ladedauer und damit u. U. verbundenen Temperaturen).
Ein Kumpel ist letzten September mit seinem Batterie-Kia von Fürth nach Papenburg (da wo die Aida- Schiffe ins Wasser geschmissen werden) gedüst. Einen Tag hin, andern Tag retour. Seiner Angabe nach 1100 km in 11 Stunden (plus Ladezeiten, also ca jede Stunde 20 Min Pause schätze ich), bei 25,-€ Kapitaleinsatz für Bezahlstrom. Er sagt, er fährt nicht auf ECO sondern ganz normal wie es ihm passt.

Das alles interessiert mich aber wie schon geschroben, zu 90% der Fahrten eh nicht, da ich nur 25 km zur Arbeit, wieder heim und ein bisschen hier und dorthin fahre.
Fernstrecken habe ich mit dem Verbrenner auch nicht viele zusammengebracht.

Finanziell ist das im Vergleich zum Vorgängerauto eine Nullnummer, es sei denn Kfz-Steuer für "ältere Diesel" (alles schlechter als Euro 6) würde teuer (wie komme ich nur auf die Idee?) oder der Diesel würde wieder anziehen (ich kann mich noch dran entsinnen, für 1,50€/l getankt zu haben).

Und dann habe ich ja auch noch zwei Mopeten in der Garage stehen, welche heute mal ein paar kurze Meter brummen durften (schlagt mich wg. der Ultrakurzstrecke, ich konnte einfach nicht anders).
Wenn morgen genauso schönes Wetter ist, drehe ich eine schöne Runde, vllt. sogar nacheinander mit beiden.

Greetz

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