Sehr wahrscheinlich korrelierte meine wachsende Abneigung gegen moderne Fahrzeuge mit der Implementierung hipsterartigen Gedankengutes. Laut der abonierten Fachzeitschrift Motorrad News eskaliert die Entwicklung derzeit in „Connectivity“ am Motorrad. Smartphone Applikationen die sich mit meinem Motorrad verbinden wollen. Das ist ganz furchtbar.
Grundsätzlich war ich mit meinem Fuhrpark zufrieden; seit 24 Jahren mit wechselnden Vespa PX Modellen und seit 2007 auf einer 1000er Suzuki V-Strom.
Im letzten Winter verirrte sich in die Werkstatt eines Freundes ein Pärchen BMW Motorräder, Boxer, Zweiventiler. Bis dahin gefahren von einem Ehepaar, aus Altersgründen für einen Plastikroller in Zahlung gegeben. Das kleinere und preiswertere BMW-Modell interessierte mich und wechselte kurz darauf für überschaubares Geld in meinen Besitz.
BMW R45S, 35 PS (!), Erstzulassung 1980, knapp über 60 tkm, ehemaliges Behördenfahrzeug, Warnblinkanlage, Dokumentenfach im Tank, liebevoll verbastelt. Ein gewisser Wartungsstau war vorhanden. Der Gabelservice ist inzwischen gemacht, die 12 Jahre alten Michelin M45 werden demnächst ersetzt. Umbauten mit Motogadget Gerümpel, LED Scheinwerfern, Krümmerband und was weiß ich was da heute alles an Bobbern, Scramblern, Baggern und Fuckern an- und abgeschraubt wird, gibt es nicht.
Keine Stummel unter der Gabelbrücke, kein mundgeklöppelter Stahlrahmen, wahrhaft überschaubare Längsdynamik, aber geil! Es ist eine große Freude, zu hören wie der Boxer im Standgas vor sich hin tickert, gemütlich brummend Fahrt aufnimmt und abbaut.
Inzwischen entledigt sich die Dame (Resi) einer ihrer Körperflüssigkeiten auf das Hinterrad
Geht schon los...Zufrieden!
Roberto
Die Kleine sieht wirklich gut aus.
