Motorentlüftung ölt Kupplung

[Frank R.]

Hallo,
beim Ausbau des Getriebes an meiner R65 ist mir der verölte Bereich um die Kupplung aufgefallen (s. Bilder).

Dachte erst, dass evtl. der KW-Dichtring defekt ist.
Dann ist mir allerdings aufgefallen, dass der rechte Schlauch der Motorentlüftung wohl ein Stück zu kurz ist (der Linke ist bereits demontiert).
Ich gehe daher davon aus, dass Öltropfen aus dem Schlauch sich den Weg zwischen Motor und Getriebegehäuse zur Kupplung gebahnt haben.
Das könnte den verölten Bereich rund um die Kupplung erklären.

Um auf Nummer sicher zu gehen, soll ich die Kupplung/Schwungscheibe demontieren um den KW-Dichtring trotzdem zu kontrollieren?
Oder gibt es da noch andere Möglichkeiten dies zu checken?

Bitte um Hinweise.
Gruß
Frank

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[Redskin]

Hallo Frank,

wenn die Kupplung tut, was sie soll, ohne durchzurutschen, dann lass das mal so wie es ist, es sei denn, Du wolltest, weil die Maschine eh zerrupft ist, gleich alles Mögliche mitreparieren, was iwann mal kaputt gehen kann.
Kann man machen, muss man nicht. Geht auch ins Geld, wenn man auf Vorrat repariert. Der langen Rede gar kein Sinn: wenn die Kupplung selbst nicht versifft ist, kannst Du Dir das Zerlegen an der Stelle sparen. Saubermachen mit Bremsenreiniger und gut.
Kann natürlich sein, dass dann nächste Saison genau dieser WeDi durch geht, oder sein Pendant an der Getriebestirnseite.
Dann hast Du aber schon Routine im Raustretenlassen des Getriebes, ....

Greetz
Dirk

[aldi62]

Hallo,
ganz wichtig, bei der Demontage der Kupplung und Schwungscheibe unbedingt die Kurbelwelle gegen verrutschen nach vorne (Richtung Lima) sichern!!!
Sonst kann die Distanzscheibe für die Kurbelwelle von den Stiften rutschen. Das merkt man dann meist erst beim Zusammenbau, wenn sich die KuWe nicht mehr dreht->Komplettdemontage des Motors ist dann nötig, weil Scheibe verbogen.

[Frank R.]

Hallo Jörg,
vielen Dank für den Hinweis - das mit der KW war mich nicht bekannt. Wieder was dazu gelernt!

Den Vorschlag von Dirk finde ich gut. Erst mal säubern und schauen, ob es dann trotz neuem Entlüftungsschlauch weiter sifft, oder nicht.
Kupplung hat ja auch noch funktioniert - daher nach dem Motto "never touch a running system".

Danke für Rückmeldungen!

Gruß
Frank

[Brummbär]

So wie aus auf den Fotos aussieht, ist der KW Dichtring noch nicht so richtig undicht. Der Schadenmechanismus ist meist folgender: Durch Feuchtigkeit bildet sich Flugrost bei längeren Betriebspausen auf dem ungeschützten Eisen im Bereich der Dichtlippe, der Flugrost wird beim erneuten Inbetriebsetzen abgerieben und schädigt die Dichtkante, bis sie eines Tages ihre Zurueckhaltung aufgibt. Das Motoroel tritt zunehmend deutlicher aus.
Seit 1978 habe ich schon einige Wedis gewechselt. Das alsbaldige Ende des Wedi kündigt sich gelegentlich durch jiepelnde Geräusche an, die dem aufmerksamen Beobachter nicht verborgen bleiben. Die zu breit gewordene Dichtlippe liegt oft ohne hydrodynamischen Schmierfilm auf der Welle und klebt kurz, dann wird sie wieder losgerissen, unser Maschinenelemente Professor nannte das den stick-slip Effekt.

Nachdem ich feststellen musste, das die neumodischen Teflondichtringe bei mir auch keine überzeugende Lebensdauer aufwiesen, habe ich mir die Baugroesse als DIN 3760 Bauform BA mit Staublippe bestellt, nicht billiger aber meiner Meinung nach dauerhafter. Ich kaufe vieles beim technischen Großhändler meines Vertrauens. Den Zwischenraum zwischen Dichtlippe und Staublippe habe ich mit ein paar Fingerstrichen Waelzlagerfett gefüllt. Anscheinend beugt das dem Flugrost an der Dichtlippe ein wenig vor. Einen neuen KW edi wuerde ich immer so spät wie möglich vor der Wiederinbetriebnahme einbauen, um eben der Flugrost Problematik entgegenzuwirken.
Unser Chinese, der Herr SuFu, wird ueber den Kurbelwellendichtring einige lesenswerte Gespraechsfaeden zutage fördern, da wir hier schon vielfach heiss darüber diskutiert haben.
Meine persoenliche Entscheidung wäre es übrigens den Wedi gegen Reserve zu wechseln, wenn ich das ganze Geraffel eh schon soweit auseinander hätte. Die Hinweise zum Stift des Grauens bitte ernst nehmen, es reicht aber, wenn die Kurbelwelle gegen Verrutschen nsch vorne gesichert ist, zum besagten Stift gibt der Chinese auch allerhand preis.

Schöne Grüße
Michael

Nota bene: Der Flugrost auf dem Kupplungskorb ist das ein Hinweis auf Hochdruckreinger Pflege? Hab ich mir abgewöhnt, ich hab die Kleine mal frisch geduscht und nicht trocken gefahren länger weggestellt, da war dann die Kupplung festgerostet. War nicht schön.

[Frank R.]

Hallo Michael,
danke für Deine Einschätzung und Hinweise zum WEDI!

Ich bin nicht so der Putzfanatiker. Daher habe ich die Q bisher nur einmal grob geputzt (habe sie ja auch erst seit ca. einem halben Jahr).
Wie der/die Vorbesitzer das mit dem Putzen gehandhabt haben, ist mir nicht bekannt.
Ich lege mehr Wert auf die Technik, als auf das Hochglanzpolierte.

Gruß
Frank

[FrankR80GS]

Noch ein Hinweis. Auf den Bildern ist klar zu erkennen, dass bereits eine "ölfeste" Kupplungsscheibe (Siebenrock/ERB) eingebaut wurde. Nach meiner bescheidenen Einschätzung ist es die Kupplungsscheibe für Modelle leichtem Schwung, was auch den Pfusch an der Getriebewelle erklären könnte. Sieht leider nach einer ziemlichen "Bastelbude" aus. Deshalb solltest die Kupplung samt Schwungscheibe ausbauen und "Klar Schiff" machen. Wer weiß, was da noch alles verbockt wurde.

/Frank

[Frank R.]

Hallo Frank,
den ölfeste Kupplungsbelag gibt es auch für die "schwere Kupplung".
So wie ich das erkenne ist bei mir auch eine "schwere Kupplung" verbaut.
Soweit sollte es eigentlich passen.
Gruß
Frank

[FrankR80GS]

Hallo Frank, den ölfeste Kupplungsbelag gibt es auch für die "schwere Kupplung". ..

OK, ich hatte nur die durchbrochene Trägerplatte gesehen. Die ist bei der leichten Kupplung serienmäßig, während die schwere Kupplung eine massive Platte hat.

/Frank