Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Alles rund um die Technik an den Modellen R45 und R65
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FrankR80GS
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Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von FrankR80GS »

Weil der hintere Kurbelwellensimmering erneuert werden musste, habe ich auch die Kupplung demontiert und vermessen. Ich hatte damit gerechnet, dass ich sie ebenfalls erneuern muss.

Zum Glück ist die Kupplung aber offenbar sehr verschleißfest. Nach sage und schreibe 195535 km misst die Scheibe 5,65 mm (obere Toleranz im Neuzustand ist 5,75 mm) und das Kupplungsgehäuse ist fast spiegelblank ohne jegliche Riefen. Auch die Verzahnung der Reibscheibe zur Getriebewelle ist noch schön scharfkantig.

Damit ist entschieden, dass die alte Scheibe gereinigt und wieder eingebaut wird.
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von Redskin »

Zum Glück ist die Kupplung aber offenbar sehr verschleißfest.
Das beruhigt mich. Ich hatte damals mit dem Getriebeeingangswellendichtring großes Glück, dass es mir nicht die Kupplung versaubeutelt hat.

Greetz
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Werner Paul
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von Werner Paul »

Autotechnik (trocken) eben.
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FrankR80GS
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von FrankR80GS »

Nochmal was konstruktives zum Thema Kupplung.

Da der Einpass des Getriebes ins Motorgehäuse schon ziemlich knirsch sitzt, muss die Kupplung gut zentriert werden, bevor man das Getriebe einsetzt. Fluchtet das Ganze nicht ordentlich, bekommt man das Getriebe zwar aufgesteckt, aber nicht spannungsfrei verschraubt. Fluchtungsfehler zwischen Kurbelwelle und Getriebe können zu ernsten Schäden, z.B. Bruch der Kupplungsscheibe ("Taumelbruch") und Folgeschäden führen.

Da ich keinen Zentrierdorn habe, musste ich mir mit Bordmitteln helfen. Ein 6er Durchschlag und eine satt in der Kupplungsnabe sitzende 3/8" Stecknuss erfüllten den Zweck.
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Trotz guter Zentrierung musste ich den Motor durchdrehen, bevor sich das Getriebe sauber einsetzen ließ.
Lohn der Mühe ist ein deutlich weicher gehende Kupplung, nachdem alle Kontaktstellen ganz wenig Kupplungsfett bekommen haben.

/Frank
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von DieVieR45 »

Hallo Frank
Das soll man ja nicht für möglich halten, ist halt BMW . Da habe ich mit meinen 28000 Km ja noch Zeit.
Schöne Grüße
Dieter
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FrankR80GS
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von FrankR80GS »

DieVieR45 hat geschrieben: 10.11.2020 01:06 Hallo Frank
Das soll man ja nicht für möglich halten, ist halt BMW . Da habe ich mit meinen 28000 Km ja noch Zeit.
Schöne Grüße
Dieter
Hallo Dieter, die Haltbarkeit hängt bei Verschleißteilen immer von der Belastung ab. Ich bin wenig Kurzstrecke gefahren und muss beim Losfahren an der Ampel nichts beweisen. Trotzdem hat mich gute Zustand freudig überrascht. Häufiger hört man nämlich, dass auch die Verzahnung der Getriebewelle verschleißt.

/Frank
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von Redskin »

dass auch die Verzahnung der Getriebewelle verschleißt
Das ist eine Erscheinung, die BMW wohl nie ganz los werden wird. Zumindest bei dem Modell meiner Dicken (R22) ist das durchaus zu beobachten.
Ein Getriebeinstandsetzer hat folgerichtig eine Welle mit anders gehärteter Verzahnung am Start, die er einbaut. Möglich, dass da die BWL'ler der Qualität einen Strich durch die Rechnung gemacht haben und die Lieferanten bzw. die Qualitätsanforderungen am unteren Rand des grünen Bogens angesiedelt haben. Ein Paar Cent hier und ein paar dort und schon feiern die Schampusfeten.

Wen dann oft nach Jahren die Mangelqualität heimsucht, der läuft dann zu Honda über oder so.

Hoffe, dass meine Q-he keine solchen Teile in den Innereien haben.

Wobei die Getriebeüberholung bei dem, von dem ich da schreibe noch im Rahmen dessen ist, was man in ein ansonsten fahrtüchtiges und gutes Motorrad investieren könnte. Natürlich ungern vor der Hunderttausendermarke, wie es unlängst jemand tun musste.

Greetz
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FrankR80GS
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von FrankR80GS »

Redskin hat geschrieben: 10.11.2020 20:35
dass auch die Verzahnung der Getriebewelle verschleißt
Das ist eine Erscheinung, die BMW wohl nie ganz los werden wird. Zumindest bei dem Modell meiner Dicken (R22) ist das durchaus zu beobachten. ...Möglich, dass da die BWL'ler der Qualität einen Strich durch die Rechnung gemacht haben ...

Greetz
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Die Beispiele, die ich gesehen habe, legen nahe, dass die Verzahnung nicht oder nicht korrekt geschmiert wurde. Der Kupplungshersteller ZF/Sachs hat für diese Stelle ein spezielles Fett im Angebot, zu dem es keine wirklich gute Alternative gibt. BMW empfiehlt Staburags, das ist aber weniger beständig gegen Wegschleudern. Wenn die damit auch in der Fertigung arbeiten, wundern mich die Schäden nicht. Auch am Längenausgleich der Kardanwelle (Paralever) ist Staburags nicht so nachhaltig wie erhofft.
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Werner Paul
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von Werner Paul »

Hallo,
was will ich mich jetzt da mit Begriffen wie "Tribokorrosion" zu Wort melden,
wenn die "Profis" quasi schon vor Ort sind.

Mit dem "Sachs-Fett" ist man mit Sicherheit, an dieser Stelle auf der richtigen Seite!

Die Firma Klüber (Hersteller von Starburag) hat oder hatte verschiedene Starburag's im
Angebot. Ist genau wie BMW eine Münchner Firma -was natürlich auch nicht's sagt.

Ist halt so mit den Begriffen. Da sagt jemand, nimm Starburag dann passt es. Welches
weiß er nicht. Psychologen sprechen dann von negativen Verhaltensketten.

Als -für zumeist alle verständliches- Beispiel, dass mit den Schrauben. Man braucht sie
eigentlich immer. Aber jeder weiß was passiert, wenn er in den Schraubenladen geht
und sagt: "Ich hätte gerne eine Schraube!" Das ist einfach nicht genug Info.

Also:
Schrauber:-Ich hätte gerne ein Fett für die Verzahnung bei der Kupplung!
Ratgeber: -Nimm das von "Sachs" oder "LUK".

oder stelle eine freundliche Nachfrage bei einem Hersteller zum Beispiel bei Klüber,
ob man mal stören darf.

Werner
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von FrankR80GS »

Werner Paul hat geschrieben: 11.11.2020 11:14 Hallo,
was will ich mich jetzt da mit Begriffen wie "Tribokorrosion" zu Wort melden,
wenn die "Profis" quasi schon vor Ort sind.

Mit dem "Sachs-Fett" ist man mit Sicherheit, an dieser Stelle auf der richtigen Seite!

Die Firma Klüber (Hersteller von Starburag) hat oder hatte verschiedene Starburag's im
Angebot. Ist genau wie BMW eine Münchner Firma -was natürlich auch nicht's sagt.
....
oder stelle eine freundliche Nachfrage bei einem Hersteller zum Beispiel bei Klüber,
ob man mal stören darf.

Werner
Das Staburags (NBU 30 PTM) verhindert Tribokorrosion schon wirkungsvoll. Nur ist das Zeug leider so steif und bröckelig, dass es schlecht verteilen lässt und auch leicht abgeschleudert wird. Besser ist eine geschmeidigere Montagepaste oder eben das Sachs Fett (eigentlich ein Castrol Produkt).

/Frank
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von Werner Paul »

Eine in 2-V Boxer Kreisen, bekannte Person mit eigenen Onlineshop
empfiehlt dieses Produkt bei Kupplung und Kardan.
https://www.innotec.at/produkte/innotec ... -1500.html
Zu beziehen ist es bei ihm auch in Kleinstgebinden (Spritze).
We.
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von FrankR80GS »

Werner Paul hat geschrieben: 03.12.2020 10:27 Eine in 2-V Boxer Kreisen, bekannte Person mit eigenen Onlineshop empfiehlt dieses Produkt bei Kupplung und Kardan.
https://www.innotec.at/produkte/innotec ... -1500.html
Damit wäre ich vorsichtig. Hochtemperaturpasten enthalten immer einen Feststoff als Trennmittel. Graphit oder MoS2 wären OK. Bei 1500°C muss es etwas anderes ( oxidisches ) sein, dass ich nicht in einer Gleitverzahnung haben möchte. Das Sachs Hochleistungsfett ist schon in Ordnung und auch in kleinen Tütchen zu bekommen.

/Frank
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Re: Bestandsaufnahme Kupplung nach 195 tkm

Beitrag von FrankR80GS »

Nach einiger Zeit konnte ich jetzt die erste Probefahrt mit der wieder zusammengesetzten Kupplung machen. Ich habe alle Teile wiederverwendet und nur die Verzahnung und Kontaktpunkte der Tellerfeder, überall wo sich im Laufe von 32 Jahren rostroter Abrieb gesammelt hatte, mit minimalen Mengen Sachs Hochleistungsfett geschmiert. Dadurch ist die Kupplungsbetätigung nochmal deutlich leichter und exakter geworden, obwohl ich schon vorher kein Problem damit hatte.
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Es darf nur ganz wenig Fett verwendet werden, da jeder Überschuss durch die enorme Fliehkraft bei voller Drehzahl weggeschleudert. Auf der Kupplungsscheibe möchte man aber kein Fett haben.

/Frank
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