Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

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Redskin
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Re: Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

Beitrag von Redskin »

Da hätte Silent Hektik auch nix geholfen!
Hallo Rainer,

veto: geholfen hätte es schon, weil der ganze Kabelsalat rausfliegt und neu zusammengesteckt wird. Bei der Gelegenheit wäre der Gammelkontakt beseitigt worden, schätze ich.
Aber besser so, als ne Menge Geld für was ausgeben, wo es saubermachen und konservieren auch tut.
Silent Hektik ist nicht billig, aber gut!
Mit dem Regler ist LKL - geglimme unter xxxU/min oder drgl. Geschichte. Das Ding powert, sobald nennenswert was aus den Wicklungen kommt.

Viele Grüße
Dirk
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Rote Rita
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Re: Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

Beitrag von Rote Rita »

Moin Dirk,
sach ich doch Silent Hektik hätte nicht geholfen; aber das Wechseln der Kabel. Deine positiven Erfahrungen damit helfen aber auch nur etwas. Die kleinen Boxer fährst du immer etwas hochtouriger, mindestens über 3000 UpM. Da lädt die Lima ordentlich. Ich fahre gerne untertourig. Da geht die Ladekontrollleuchte zwar aus, aber es kommt nicht viel Strom rüber. Das könnte auch kein SH-Regler ausgleichen, da müsste schon die SH-Lima mit Permanentmagneten her. Deren Ausgangsspannung lässt sich aber nicht regeln, die muss durch ne Leistungselektronik runtergezaubert werden. Das ist mir abgesehen vom Geld eine unheimliche Vorstellung.
Schönes Wochenende wünscht Rainer
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Feuerwehrmann
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Re: Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

Beitrag von Feuerwehrmann »

Lieber Rainer,
da hast du recht. Beim Umbau kommt jedoch ein neuer Kabelbaum an den Anlasser und dort steckte der Fehler. So genau kannste das garnicht mehr quantifizieren. Es gab fast keine Schraube und keine Steckverbindung, die wir nicht in der Hand hatten. H. hat die zweite Probefahrt gemacht - alles gut-.
Danke nochmals an alle.
Gruß
Eberhard
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Redskin
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Re: Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

Beitrag von Redskin »

Ende gut alles gut.

Grüße

Dirk
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R65_dieter
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Re: Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

Beitrag von R65_dieter »

Hallo Rainer,

Das lass ich so nicht stehen mit der permanentmagnetischen Aussenläuferlichtmaschine.

Hier wird wie bei der alten Bosch auch eine 2 Phasen - in manchen Fällen auch nur eine einphasen - Wechselspannung induziert, allerdings benötigt die Erzeugung der Wechselspannung nur eine Rotationsbewegung und keine Regelung des Rotorstroms.

Die Ausgangsspannung alleine ist viel einfacher zu regeln (Stromregler mit Spannungsbegrenzung, findet man im Internet wie das aussieht) und ganz schlaue Ladeelektronik hat einen sogenannten Impulsbreitenlader - wie zum Beispiel der Optimate 4 oder C-tech lader. Der ist auch noch unempfindlicher bei Kontaktproblemen ;-).
Da werkelt dann eigentlich immer ein Mikroprozessor. Es besteht aber dann die Möglichkeit, mit wesentlich kompakteren Lithium Akkumulatoren (keine Blei-Gel) zu verwenden. man spart dadurch extrem Gewicht.

Ob Mikroprozessor drin oder nicht, die Module sind eh vergossen, wenn sie kaputt sind hilft nur wegschmeissen und ersetzen.
Bei SH Reglern nicht anders.

Wichtig ist, dass die Magnete (meist Neodyn) auf dem Aussenläufer gut befestigt und verklebt sind. Fällt einer runter hat man ein Problem.
Wenn der stromdurchflossene Anker der Lichtmaschine Windungsschluss hat oder kontakt am Schleifring defekt ist, hat man allerdings auch ein Problem.

Gruss

Dieter
blindeQ
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Re: Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

Beitrag von blindeQ »

Zu Beginn erst einmal an alle diejenigen herzlichen Dank, die sich mit dem Problem meiner Q - R65, Bauj. 1979, bei der „die rote Lampe nicht ausgehen will (wollte)“ beschäftigt haben.
Gleich zu Beginn kann ich Euch sagen, die Lampe ist nun aus – und hoffentlich bleibt sie das auch die nächsten Jahre.
Meinem Freund Eberhard, der ja hier die Fragen ins Forum gestellt hat und mich handwerklich wie moralisch unterstützt hat, auch nochmals ein herzliches Dankeschön.

Vorweg für diejenigen, die die anschließenden Einzelheiten vielleicht nicht so interessieren:
Die Ursache für das Leuchten der Ladekontroll-Lampe (LKL) lag am Ende am neuen Läufer der Lichtmaschine in Kombination mit der kleinen Rotorscheibe der Gebereinheit (GBE) der eingebauten optisch-elektronischen Zündanlage (eZündanlage).

Nun zu den Einzelheiten:
Zum weiteren Verständnis für die nachfolgenden Ausführungen sei noch mitgeteilt, dass ich vor 7 Jahren eine eZündanlage, bestehend aus Gebereinheit (GBE) und separatem Steuergerät, eingebaut hatte. Ich habe das Ganze so installiert, dass ich ohne großen Aufwand die alte Kontakt-Zündanlage wieder aktivieren kann, falls die elektronische einmal ausfallen würde.
Während der Reparaturarbeiten war - zum Ausschluss von evtl. hiermit zusammenhängender Ursachen - die eZündanlage außer Betrieb; die GBE einschl. kleiner Rotorscheibe blieb allerdings montiert, weil sie absolut stromlos war (Stecker gezogen).

Anfang September leuchtete die LKL erstmals auf.
In Eberhards Werkstatt wurden ein neuer Läufer, eine Diodenplatte, ein Stator und die Kohlen ausgetauscht – ohne Erfolg, LKL leuchtete.

Während der nächsten Reperatur-Sitzung wurden Kabel, Drehzahlmesser (wg. LKL) u.a. ausgetauscht – ohne positives Ergebnis.
Zur Erinnerung erwähne ich nochmals, dass während dieser Reparaturen immer wieder einmal die GBE ab- und wieder angebaut werden musste, ohne dieser Sache jedoch größere Bedeutung beizumessen, da sich die kleine Rotorscheibe der GBE ja nur stromlos mitdrehte.

Irgendwann einmal hatten wir einen Zustand erreicht, bei dem die LKL für rd. 10 Km-Fahrtstrecke nicht leuchtete. Wir wussten nicht warum. Auch bei den folgenden Testfahrten blieb das so. (thermisches Problem ?; heute weiß ich, ja).

In einer weiteren mehrstündigen Rep-Sitzung wurden wieder alle möglichen und unmöglichen Teile ausgebaut und von einem Profi vermessen, ohne der Ursache näher gekommen zu sein. Uns gingen die Ideen aus. Als ich resignierend nach der Rep-Sitzung wieder einmal alles zusammengebaut hatte, startete ich die Maschine und überraschend blieb die Lampe aus (!!!!). Große Freude hierüber, Unbehagen darüber, nicht zu wissen, warum die Lampe jetzt auf einmal aus blieb. Wir hofften in unserer Ratlosigkeit, es seien wohl Kontaktprobleme gewesen, die durch das häufige Ein- und Ausbauen der Teile und Kabel zusammen mit einem Kontaktspray beseitigt wurden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Egal – erst einmal ausgiebige Testfahrten gemacht (mit ursprünglicher Kontakt-Zündanlage) – die LKL blieb aus. Dann waren 2-Wochen Urlaub angesagt, die Q hatte Pause.

Nach dem Urlaub wollte ich wieder auf die eZündanlage zurück. Nach einem vorherigen Kontroll-Probestart blieb die LKL auch immer noch aus – super. Dann eZündanlage wieder aktiviert, Einstellung, alles easy. Erfolg – die rote Lampe leuchtete und ging nicht mehr aus (Sch……!!!!!).
Aber immerhin, ein Hinweis auf die Fehlerursache. Also, wieder Umstellung auf die alte Kontakt-Zündung, dann würde die LKL ja wohl ausbleiben. Pustekuchen, die LKL leuchtete auch wieder mit alter Kontakt-Zündung; es war zum Mäuse melken. Tiefe Depression.

Dann entschloss ich mich in meiner großen Rat- und Ideenlosigkeit, alles, aber auch alles, was mit der eZündanlage zusammenhing – von den Kabeln über die Steckverbindungen bis zur GBE, die ja absolut stromlos war und deren kleine Rotorscheibe sich nur mitdrehte, zu demontieren.

Und als ich dann die kleine Rotorscheibe der GBE wieder einmal abnahm, da sah ich sie. Sie, die mich Nerven ohne Ende, fast in die Verzweiflung und in die tiefsten Tiefen des elektrischen Ladesystems einer BMW R65 geführt hat, die URSACHE.
Sie lag in einer klitzekleinen Nase aus Löt-Zinn, die aus der ansonsten planen Stirnseite des ersten Schleifringes des Läufers herausragte, Höhe vielleicht 1 mm, eher weniger. Und zwar an der Stelle, an der der dünne Draht für die Zuführung der elektrischen Erregerleistung zum Läufer festgelötet ist. Als ich dann auf der Rückseite des kleinen Rotors der GBE eine kleine schwarzgefärbte Stelle (wohl Funkenüberschlag) sah, war die Freude riesig.
 
Zündung der Q an, Motor gestartet – und LKL blieb auch nach Testfahrt aus, übergroße Freude.

Es war jetzt Ende Oktober, kurz vor Saisonende.
 
Ursachenbeschreibung:
 
Die kleine Rotorscheibe, die ja ohne Funktion nur so auf der Läuferwelle mitdrehte (zur Erinnerung: die eZündanlage war nicht angeschlossen), kam in Abhängigkeit davon, wie sie gerade auf der Welle montiert war, mit der Nase aus Lötzinn in Kontakt. Dadurch wurde ein Kurzschluss zwischen dem Draht des vorderen Schleifrings für die Erregerspannung und Masse hergestellt. Die LKL leuchtete dementsprechend. So einfach – im Nachhinein.
 
Auch die zeitweise richtige Funktion der LKL (thermische Probleme ? s.o.) ließe sich so erklären. Es wird so gewesen sein, dass die kleine Rotorscheibe der GBE - je nachdem wie fest man sie bei der Montage auf die Welle in Richtung Läufer gedrückt hatte – im kalten Zustand noch einen ganz minimalen Abstand zur Lötzinn-Nase hatte, sich beide Teile dann durch Erwärmung ausdehnten und in Kontakt gerieten. Mit der Folge, dass eine Kurzschluss auftrat und die LKL wieder leuchtete. Das erklärt auch, dass es immer völlig gleichgültig war, ob man mit alter Kontakt- oder eZündung arbeitete.
Ich habe dann ganz vorsichtig die Lötzinn-Nase mit einer kleinen Feile entfernt. Sicherheitshalber habe ich dann eine dünne Isolierscheibe gefertigt und sie zwischen Rückseite der kleinen Rotorscheibe und erstem Schleifring gelegt, um so dauerhaft auszuschließen, dass es an dieser Stelle noch einmal zu einem Fehl-Kontakt kommt.
 
Abschließend kann ich nicht sagen, eine solche Lötzinn-Nase hat an dieser Stelle nichts zu suchen und da hat jemand nicht sauber gearbeitet (der alte Läufer ist an dieser Stelle absolut plan und isoliert). Fakt ist jedoch, wäre der vordere Schleifring plan gewesen, wäre der Kurzschluss nicht zustande gekommen. Nachher ist man immer schlauer.
 
Ob man mit den gemachten Erfahrungen etwas anfangen kann, weiß ich nicht, höchstens die, dass neue Ersatzteile bis ins kleinste Detail auf Gleichheit mit dem ausgebauten Teil verglichen werden und auf das Zusammenspiel mit vorhandenen Teilen vor Einbau geprüft werden sollten.
Den Namen des Herstellers der eZündanlage habe ich bewusst nicht genannt, weil die Anlage ja einwandfrei gearbeitet hat und es wieder tut.
 
Nochmals Dank an alle, die versucht haben, mit uns die Ursache zu finden und meinen Ausführungen bis hierhin gefolgt sind.

Helmut
 
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Re: Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

Beitrag von Rote Rita »

Hallo Helmut,

danke für deine genauen Ausführungen. Sie bestätigen meinen Eindruck den ich in vielen Jahren Fehlersuche in der Elektrik gewonnen habe:
Die gemeinsten Fehler sind die, die man sich selbst eingebaut hat. Zwei bis drei Mal konnte ich bei so was helfen wenn ich die Maschine selbst in der Hand hatte. Und natürlich habe ich mir auch schon solche Fehler eingebaut. Im Wiki ist am Schluss ganz kurz eine Rubrik dafür. Aber diesen Fehler konntest du nur selbst finden - weil du hartnäckig genug warst. Dafür hast du meinen allergrößten Respekt! Herzlichen Glückwunsch!

Gruß Rainer
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Re: Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

Beitrag von R65_dieter »

Hallo

ich hab hier auch noch eine kleine korrektur meines Beitrags

SH regler werden ausgetauscht bei defekt, einfach SH anschreiben.

Ich hatte so einen, den hab ich über den Lieferanten gegen einen geringeren Betrag getauscht bekommen.

Der Tauschregler tut wieder einwandfrei.

Gruß

Dieter
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Re: Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

Beitrag von Feuerwehrmann »

Hallo zusammen,
mit SH hatte das Problem nichts zu tun. Das war eine andere Zündung, welche optisch die Zündung steuert. Das was Helmut schreibt kann ich nur bestätigen, und wenn mich nicht die Grippe gepackt hätte, wären wir wieder einen Tag tätig gewesen. Aber so lernt man natürlich am Objekt.
Ja lieber Helmut, möge der Geber noch viele Jahre berührungsfrei am Rotor vorbeisaußen.
Aber der Tipp von Dieter ist gut, denn ich habe einen SH Regler. Ab 800 U/min lädt dieser schon, bei 1200 U/min sind schon 14 V auf der Uhr.
Gruß
Eberhard
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Re: Die rote Ladekontrollleuchte geht einfach nicht aus

Beitrag von R65_dieter »

Hallo

Ich wollte nur mein Statement korrigieren, weil mir vor ein paar Wochen mal ein SH regler kaputt gegangen ist.

gefahren und dann auf einmal rote lampe an, und 12V konstant auf dem Spannungsmesser. doof sowas. Hatte Glück, kam noch nach Hause, allerdings mit Minimalstbeleuchtung und konstanter blick mit einem auge auf die strasse, die andere am Spannungsmesser der Batterie. Es gab ja mal die frage was der Spannungsmesser für sinn macht, hier machte er sinn.

da die sh regler vergossen sind, ist Reparatur eher nicht möglich. hab den dann an den Lieferanten zurückgeschickt zur kontrolle und bekam für 2/3 des Neupreises einen Austauschregler.

Das find ich eigentlich ziemlich gut. Zumal auch die Wehrle regler und auch die Bosch Gleichrichter mal kaputt gehen können.

Also wieder ein Plus für den SH umbau.
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