Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Alles rund um die Technik an den Modellen R45 und R65
Kaffeekuh
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Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von Kaffeekuh »

Hallo,

ich weiss, dass das Thema schon zig mal durchgekaut wurde aber ich finde nicht die richtige Antwort in den älteren Threads. Und zwar wollte ich mal genau wissen was in den Papieren einer R 65 drinsteht ab Baujahr 81 zum Thema reifen.

1. Welche Größen darf ich fahren vorne und hinten,
2. Gehe ich richtig in der Annahme, dass nur Schlauchreifen zugelassen sind auch bei den Gussfelgen?
3. Habe ich Reifenbindung an irgendeine Marke?
4. Darf ich frei nach Reifengröße meine Felgen bestücken egal ob der Hersteller den Reifen als Hinterreifen angibt, da ich einen Reifen gefunden habe, der 3,25-18 hat allerdings als Hinterrad deklariert ist.

Hoffe jemand hat die passenden Antworten...

Leider wurde mir heute ein Kuh weggeschnappt, die ich kaufen wollte...ein anderer war schneller nach 2 Tagen Inserat:-( Möchte aber im Voraus für den bevorstehenden Umbau schon einige Teile und Reifen bestellen, dass es gleich losgehn kann, wenn ich dann eine habe.

Grüße Mario
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von New Daddy »

Kaffeekuh hat geschrieben:Hallo,

ich weiss, dass das Thema schon zig mal durchgekaut wurde aber ich finde nicht die richtige Antwort in den älteren Threads. Und zwar wollte ich mal genau wissen was in den Papieren einer R 65 drinsteht ab Baujahr 81 zum Thema reifen.

1. Welche Größen darf ich fahren vorne und hinten,
2. Gehe ich richtig in der Annahme, dass nur Schlauchreifen zugelassen sind auch bei den Gussfelgen?
3. Habe ich Reifenbindung an irgendeine Marke?
4. Darf ich frei nach Reifengröße meine Felgen bestücken egal ob der Hersteller den Reifen als Hinterreifen angibt, da ich einen Reifen gefunden habe, der 3,25-18 hat allerdings als Hinterrad deklariert ist.

Hoffe jemand hat die passenden Antworten...

Leider wurde mir heute ein Kuh weggeschnappt, die ich kaufen wollte...ein anderer war schneller nach 2 Tagen Inserat:-( Möchte aber im Voraus für den bevorstehenden Umbau schon einige Teile und Reifen bestellen, dass es gleich losgehn kann, wenn ich dann eine habe.

Grüße Mario
Moin, ich versuche mal nach besten Wissen zu antworten:
zu 1: Du darfst nur die eingetragenen Größen fahren - es ist jedoch möglich die Größe 90/90 für Vorne und 110 oder 120 für hinten einzutragen.
zu 2: Es sind nur Schlauchreifen zu fahren, da das Felgenhorn nicht für Schlauchlos ausgelegt ist. Gegebenenfalls ist es möglich in schlauchlosreifen einen Schlauch zu fahren - vorher mit dem Reifenhändler besprechen.
zu 3: Nein - oder sind in den Papieren bestimmte Reifen eingetragen? Dann ja.
zu 4: Nein die Reifen müssen der Laufrichtung und Montagepositionsangabe entsprechend eingebaut werden. Die Reifen eines Motorrads sind ausgesprochen komplex entwickelte "Higtech" auch wenn das von außen nicht zu sehen ist.

So sollte jemand etwas anderes wissen bitte kommentieren.
Gruß

Carsten
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Rote Rita
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von Rote Rita »

Hallo Mario,
du darfst rausmachen, was du willst, wenn der Hersteller es für dein Modell freigegeben hat. Da gibt es so einen Lappen, den man sich ausdrucken muss um demTüV oder der Pozilei beweisen zu können können, dass man genau diesen Reifen fahren darf. Die Reifenbuden kennen das und drücken dir den Lappen aus. Mir ist gerade folgendes passiert: Ein Reifen, der für die R100 zugelassen ist, hat nicht die Zulassung für die R65. Sehr ärgerlich, denn ich hatte den Reifen schon bestellt und musste ihn wieder zurückgeben! Es war der Metzeler Lasertec, ich wollte den, weil hinten noch ein gut erhaltener Metzeler drauf war. Jetzt habe ich zwei Bridgestone bestellt, kostet natürlich das doppelte :cry: l

Gruß Rainer
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Kaffeekuh
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von Kaffeekuh »

ok soweit habe ich alles verstanden vielen dank!. nur nochmal deutlich: also darf ich den hinterreifen unter keinen umständen vorne montieren...ist dieser als hinterrad irgendwie mit nem kürzel versehen, das der tüv dann gleich beanstanden würde?! trotz dass er die richtigen dimensionen aufweist.

hatte den Conti TKC 80 im visier für n scrambler...aber das kann ich mir dann wohl abschminken...der sah eben schön schlicht aus

grüße und vielen dank nochmal

Mario
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von rei97 »

Also:
Wer bei einer XT unbedingt TKC80 fahren will, bitte.
Ich halte da mehr vom Heidenau K60.
Das ist aber nichts für die Straße, nur show.
Da kommt mir nichts anderes als der BT45 drauf.
Der Reifen ist für die Straße bei Historikern nach wie vor das non plus ulta.
Auf meinem SR500 Rennerle kam auch nichts anderes drauf. Grip unendlich , aber nach 800km auf griffigem Beton war rechts und links nicht mehr viel übrig.
Der weichere Belag in der Mitte war aber noch gut für eine Straßenmaschine.
my two cents
Regards
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FrankR80GS
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von FrankR80GS »

Kaffeekuh hat geschrieben:...also darf ich den hinterreifen unter keinen umständen vorne montieren...ist dieser als hinterrad irgendwie mit nem kürzel versehen, das der tüv dann gleich beanstanden würde?! trotz dass er die richtigen dimensionen aufweist.

hatte den Conti TKC 80 im visier für n scrambler...aber das kann ich mir dann wohl abschminken...der sah eben schön schlicht aus

grüße und vielen dank nochmal

Mario
Wer Reifen nach optischem Eindruck kauft, ist wohl kaum ernsthaft am Motorradfahren interessiert. Der TKC80 ist auf der Straße ein Scheißreifen. Laut, Vibrationen, hoher Verschleiß, unruhig in den Kurven und ein Genuß bei Nässe.
Der Heidenau ist da schon viel besser, aber eben noch längst kein Steaßenreifen.

Motorradreifen sind oft mit Front/Rear gekennzeichnet und haben als Reifenpaarung manchmal sogar unterschiedliche Profile. Es gibt schon Hinterreifen, die auch vorn montiert werden dürfen. Dazu müssen sie oft entgegen der vorgegebenen Drehrichtung aufgezogen werden, weil die Hauptbelastung vorn beim Bremsen auftritt, also umgekehrt zum Beschleunigen am Hinterrad. Beides zusammen könnte den gemeinen TÜVler schon hyperventilieren lassen. Bis man dann das alles erklärt hat ...

/Frank
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von Kaffeekuh »

naja ich will schon motorradfahren aber keine autobahnstrecke mit 200 km/. ich bin genussfahrer und auf ein scrambler sollten eben enduroreifen. sorry ist eben mein geschmack. bin absoluter geländeoptik-fan bei alten motorrädern. auf der gs fahren den auchgenug leute mit zufriedenheit laut testberichten...es gibt sehr unterschiedliche beurteilungen für diesen reifen, das weiss ich.

habe da gerade was gefunden!

http://up.picr.de/2729517.pdf

also meinst du er ist für normale landstrassenfahrten absolut ungeeignet beim fahren und rutscht einem in kurven sofort unterm ar... weg und keinesfalls kaufen?

grüße Mario
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von FrankR80GS »

Kaffeekuh hat geschrieben:...also meinst du er ist für normale landstrassenfahrten absolut ungeeignet beim fahren und rutscht einem in kurven sofort unterm ar... weg und keinesfalls kaufen?

grüße Mario
Nein! Der TKC80 ist ein Geländereifen, der halbwegs auf der Steaße fahrbar ist. Dort verschleißt er aber schnell und sehr ungleichmäßig, weil die Mischung sehr weich ist. Wer nur auf Asphalt unterwegs ist, bekommt mit dem TKC80 ein schlecht geeigneten Reifen. Die 1200GS waren mit diesem Reifen auf 160 begrenzt. Darüber lacht deren Fahrwerk sonst still.

Scrambler waren und sind Blödsinnsmotorräder. Deshalb gab es sie nur kurz, wurden von Enduros abgelöst und jetzt wieder von Leuten ans Licht gezerrt, die verzweifelt etwas besonderes suchen. Die Umbauer wollen Kohle machen, die Fahrer auffallen. Leider werden dazu viele alte BMW verbraucht. :evil:
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von New Daddy »

Hallo Mario,

wen der TÜV das Schreiben dessen Kopie du eingestellt hast akzeptiert kannst du den TKC ruhig vorne montieren. Ich würde das schreiben dann aber immer mitführen..
Auf vielen Scremblern sind Heidenaus montiert - ich würde mir die an deiner Stelle mal genauer ansehen.
Und lass dich nicht beirren, dein Motorrad sollte dir gefallen, was andere dazu sagen ist nicht wichtig. Meine "kleine" wurde von anderen Motorradfahrern auch schon mit ausdrücken belegt die nicht nett waren - mir gefällt sie aber genau so wie sie ist.
Gruß

Carsten
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von rei97 »

Kaffeekuh hat geschrieben:naja ich will schon motorradfahren aber keine autobahnstrecke mit 200 km/.
Also:
in den 70ern hatte ich auf meiner /5 BMW Crossreifen drauf.
Nein, nicht im Sommer, sondern nur im Winter, um auch mal auf schneeglatter Fahrbahn zum Skifahren in die Alpen zu können. ( Ich hatte als armer Studi nur die Kuh)
Damit ging es dann rauf bis zum Lift und dort 10 sec den Hinterreifen einschärren lassen und die Kiste stand fest ohne Ständer.
Die Fahrt auf der BAB erfolgte allerdings mit unter 100km/h, weil die lateral weichen Stollenreifen das Fahrwerk extrem unruhig aufschwangen.
Wenn man nun das weiche Zeug im Sommer bewegen will , schmilzt es wie Schokolade in der Sonne. Wenn man das dabei vieleicht nur 500km/ Sommer zum posen braucht , mag das gehen, aber dann sind die Schluppen weich UND eckig. Das Fahrgefühl wird dann kriminell kippelig. Eine doppelte Scheibe bei leichter Feuchte auf der Fahrbahn legt einen schon bei schwachen Bremsungen flach.
Merke:
Einen blockierten Hinterreifen beim Zweirad kann man gut ausreiten, wenn man Erfahrung hat, einen blockierten Vorderreifen keine zehntel Sekunde.
Wers nicht glaubt, sollte mal ein Fahrsicherheitstraining machen.
Dabei stellt sich sofort die nächste Frage , warum Crosser vorne wohl nur recht schlappe Halbnabenbremschen haben?
Eben!
Bei meiner XT500 ud der TS125 stellt der K60 einen guten Kompromiss für leichtes Gelände und moderate Straßenfahrt dar.
Auf meiner R65 und der SR 500 kommen mir nur BT45 drauf. Basta.
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von Kaffeekuh »

danke für die vielen ausführlichen Antworten!

Bei Dir Frank merkt man, dass deine Meinung zum Reifen auch etwas aus deinem Hass gegen Scrambler, und umgebaute, kaputtgerüstete BMW´s herrührt ;-) Aber ich glaube Dir schon, dass der Reifen bei nasser Fahrbahn nicht gut ist.

Und zu den armen Umbau-Kühen: Sind ja nicht gerade BMW R 75 von denen 98 % im Krieg zerschossen wurden und nur noch n Bruchteil davon rumfährt. Sowas würd ich auch IMMER original belassen. Bei ner R 65 tuts mir weniger weh das stimmt. Tut mir leid wenn Dich sowas aufregt ich weiss, dass da die Meinungen sehr auseinandergehen aber mir gefällts nunmal und mein Motorrad soll mir auch optisch gefallen, dass ich mich drauf wohlfühle beim fahren. Sonst könnt ich mir ja auch ne Goldwing kaufen :-D

Nicht falsch auffassen, bin Dir für Deinen Rat sehr sehr dankbar!

In diesem Sinne...ich schau mir den K60 mal genauer an.

Grüße Mario
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von FrankR80GS »

Kaffeekuh hat geschrieben:...Bei Dir Frank merkt man, dass deine Meinung zum Reifen auch etwas aus deinem Hass gegen Scrambler, und umgebaute, kaputtgerüstete BMW´s herrührt ;-) Aber ich glaube Dir schon, dass der Reifen bei nasser Fahrbahn nicht gut ist. ...

Grüße Mario
Ich hab den TKC80 schon vor 30 Jahren auf der 80er gefahren - seitdem lasse ich von sowas die Finger. Was die Scrambler angeht - bei mobile stehen schon genug drin, die niemand haben will.
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von Kaffeekuh »

ich will meinen auch nicht aufbauen und verkaufen...sondern fahren :-D im prinzip bleibt alles ausser die lackierung und das heck kommt weg...ansonsten bleibt alles original, weiss nicht was daran schlimm ist? doch lieber ne goldwing kaufen?.-D
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von Kaffeekuh »

und im übrigen kommen auf einen einzigen scrambler oder cafe-racer in mobile ca. 30 unverbastelte originalkühe...also kein grund zur sorge. die art wird nicht aussterben
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Re: Reifenfreigabe bzw Bindung R 65

Beitrag von FrankR80GS »

Kaffeekuh hat geschrieben:..? doch lieber ne goldwing kaufen?.-D
Ne, 'ne Harley nehmen und zum Flat Tracker umbauen. Harleys sind schon Scheißmotorräder, die werden durch Umbau besser. Bei BMW isses umgekehrt.
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