Kipphebel R45, Bj 1978

Alles rund um die Technik an den Modellen R45 und R65
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Blaue-Q
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Kipphebel R45, Bj 1978

Beitrag von Blaue-Q »

Hallo zusammen,
ich habe meine Blaue-Q ja erst vor 3 Monaten erworben und arbeite (nach ca. 10-jähriger Standzeit beim Vorbesitzer) alle Inspektionsschritte ab. Es fehlt nicht mehr viel und so hatte ich mir die Prüfung vom Anzugsmoment der Zylinderkopfschrauben und das Ventilspiel vorgenommen, eigentlich kein Problem.
Der Vorbesitzer hatte vor Stilllegung noch einen Bleifreiumbau machen lassen, es liegt die Vermutung nahe, dass es sich dabei um eine „echte Fachwerkstatt mit Spezialisten“ gehandelt hat wie sich aus meiner Entdeckung ableiten lässt.

Links waren die 4 Zylinderkopfschrauben auf den Kipphebelböcken deutlichst zu wenig angezogen (schätzungsweise nur die Hälfte), wie das sein kann ist mir ein Rätsel. Die Schrauben Nr. 5 und 6 (Bezeichnung im Wartungsplan) waren i.O. und haben wohl alleine für den ordnungsgemäßen Zusammenhalt gesorgt. Das Ventilspiel war schnell eingestellt, kein Problem.
Rechts war das Anzugsmoment der Zylinderkopfschrauben i.O., Ventilspiel am Einlass kurz nachgestellt. Das hatte ich auch beim Auslassventil vor, da hier das 0,25er Blatt der Lehre mühelos durchging. Ich wundere mich warum die Kontermutter so schwer aufgeht. Dann die Einstellschraube geringfügig nachgedreht und will kontern aber die Kontermutter hat den ewigen Umgang und fasst nicht mehr, ich merke, dass das Gewinde der Einstellschraube und das im Kipphebel versaut ist und ein Festdrehen nicht mehr möglich ist. Wie der Festsitz vor dem Einstellversuch zustande kam ist mir ein Rätsel. Das haben nur Spezialisten geschafft, mir fehlt dazu die Begabung.

Es gibt nun 2 Möglichkeiten: Gewinde mit Heli reparieren oder Kipphebel tauschen.
Bzgl. Kipphebeltausch hier die Frage: von herausrieselnden Lagernadeln wird dazu berichtet, wenn man die Welle herauszieht. Hat da jemand Erfahrung? Empfiehlt es sich die Lager und die Böcke auch gleich neu zu machen? Sind die Nadellager eingepresst oder „normal“ eingesteckt?

Gruß
Uli
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Re: Kipphebel R45, Bj 1978

Beitrag von R65_dieter »

hallo

da waren wohl echte könner am werk.

habe mal vor einigen jahren hier fürs wiki eine kleine kipphebelkunde geschrieben.

nun, ich wüde die einstellschraube absägen, damit das gewinde im eigentichen kipphebel heil bleibt.

einstellschrauben kann man ersetzten. die werden auch krumm mit den jahren wenn "Profis" dran arbeiten.

schon oft erlebt sowas.

die nadellager sind eingepresst. hast du ne Drehmaschine? falls ja ist so ein Werkzeug schnell hergestellt.

gruss

dieter
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Blaue-Q
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Re: Kipphebel R45, Bj 1978

Beitrag von Blaue-Q »

...den Zugang zu einer Drehmaschine kann ich mir verschaffen. Ist das um einen Dorn bzw. Hülse zum Aus- und Eintreiben herzustellen?
Mit Absägen der Einstellschraube werde ich wahrscheinlich nicht weit kommen. Ich vermute, dass das Gewinde im Kipphebel kaputt ist. Nähere Diagnose kann ich abgeben sobald ich den Kipphebel ausgebaut und die Schraube abgesägt habe. Vor nächstem Wochenende komme ich aber nicht mehr dazu.
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Re: Kipphebel R45, Bj 1978

Beitrag von Blaue-Q »

Geschafft: neuer Kipphebel 61 .- Euro kpl. mit Anlaufscheibe und den Nadellagern bei BMW an der Theke.
Wechsel war wie erwartet einfach. Die Einstellschraube hatte, wie vermutet, kein Gewinde mehr, das Gewinde im Kipphebel hatte auch gelitten.
Alles neu macht der Mai. Jetzt schnurrt die Q wieder.
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