Zylinderkopf

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Blues
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Zylinderkopf

Beitrag von Blues »

Hallo allerseits

Heute ist mir aufgefallen, das die Unterseite des linken Zylinders mit einem schwarzen Ölfilm überzogen ist, der Zylinder auf der rechten Seite ist sauber.

Kann es sein das die Zylinderkopfdichtung undicht ist?

Viele Grüße
Micha
doc2
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von doc2 »

Ja, Bernd
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Rote Rita
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Rote Rita »

Hallo Micha,

die infrage kommenden Dichtungen sind: Ventildeckel, Zylinderfuß und Stösselgummi. Du kannst es abwischen und ertragen, oder du musst Auspuff, Köpfe und Zylinder abbauen und alle Dichtungen erneuern. Als zusätzliche Dichtmasse empfehle ich Hochtemperatur-Silikon, z.B. von Würth. Es gibt aber Andere, die schören auf..... Vielleicht fängst du mit dem Ventildeckel an, der lässt sich unabhängig abbauen. Bei dem Rest musst du wissen, was auf dich zukommt. Kolben einfädeln sollte man können.
Ansonsten: Fahren und abwischen. Viel Öl kommt da nicht raus.

Gruß aus Berlin
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Blues
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Blues »

Danke Rita

Es sieht mir ganz nach Ventideckel aus. Es scheint nich wirklich viel zu sein, is nur ein ganz dünner Film, als tropfen tut da nix

das mit dem Silikon..einfach von außen zu schmieren oder muß der Deckel da auch runter.

Grüße Micha
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harald
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von harald »

Moin Micha,

wenns der Ventildeckel ist:
abmachen - neue Dichtung drunter - draufmachen - fertig - dicht

Bloß kein Silikon von außen :cry:
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schönen gruss vom niederrhein
harald
Brummbär
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Brummbär »

Erstmal saubermachen, dann die Stelle lokalisieren.
Zylinderfuß: Der schwitzt gerne mal. Da sitzt ein Silikon-Rundschnurring als Abdichtung. Der hält nicht ewig. Wenn man das neu verpackt dann mit z.B. zusätzlich Loctite RTV-Silikon oder Hylomar oder Rolls Royce Blau und ähnlich non-curing sealants (Nicht aushärtend)
Stößelrohrdichtungen aus Gummi: Zum Wechseln muß der Zylinder runter, kann man machen, muß man aber nicht. Die Stößelrohre lassen sich im warmen Zustand auch etwas nachsetzen (hineinschlagen, so daß das Dichtgummi mehr Pressung erhält)
Kopfdichtung: Mir ist noch nie eine Kopfdichtung sauer geworden, Schwitzöl bildet sich aber auch hier.
Ventilhaubendichtung: Ist gewissermaßen ein Verschleißteil, durch Feuchtigkeit (Kondensierender Wasserdampf aus der Verbrennung) bei kühler Witterung wird das asbestfreie Asbest der Dichtung weich und quabbelig und wandert aus dem Dichtspalt. Bei meiner nach innen, wahrscheinlich wenn es wieder trockengeheizt wird, denn da zieht es sich wieder zusammen.

Solange die alte Dame noch nicht ihr Revier markiert (mit Ölflecken) ist es nur Schwitzöl, dieses schützt auch vor Rost. Und für unsere Moppeds gilt nicht der Landrover-Spruch: Wenn ein Landrover kein Öl verliert ist er leer.

Viel Erfolg beim Trockenlegen

Gruß
Michael

p.s. Rita, die Rote ist evtl. Rainers Mopped
Tja, damals, als es noch das Internet gab...
Blues
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Blues »

Danke euch für die Tipps. Mit Sicherheit werde ich nicht den Zylinder runterschrauben, den bring ich nie wieder drauf..lach. Es scheint wirklich nur ein bischen zu sein..ich hatte nur Angst im Moment, das der Zylinder undicht ist und es da rauspfeift, also Leistungsmäßig Einbußen gibt. Kann aber ja wohl nich sein, da drunter sitzen doch nur die Ventile, wo man sie auch einstellen kann. Ich beobachte das mal
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Rote Rita
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Rote Rita »

Hallo Micha,

wenn es wirklich nur die Ventildeckeldichtung ist habe ich noch einen Tipp aus Opas Zeiten - ich mache das tatsächlich auch so:
Ventildeckel abschrauben, alle Dichtflächen mit Bremsenreiniger reinigen. Den Ventildeckel muss man dazu einige Zeit verkehrt herum in eine Wanne legen. Von den Dichtflächen Pappreste von alten Dichtungen mit einem Cuttermesser entfernen. Die neue Pappdichtung mit Fett einmumpen. Die kann man auch mehrmals verwenden, aber nur wenn sie unbeschädigt ist.
Die Begründung für die Wirksamkeit: Wo Fett ist kann kein Öl durch - sagt man! Meistens klappt's :)

Gruß aus Berlin Rainer
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rei97
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von rei97 »

Also:
Dichtungen öle ich vor dem Verbau immer solange ein, bis sie nicht mehr saugen.
Fett ist ein Grundöl in einer Lithiumseife.
Deshalb geht das zwar auch, aber Öl ist einfacher zu applizieren.
Manche schwören auf Silikonöl, weil das noch besser trennt.
Leider hat es auf Lackierversuche selbst in grossem Abstand problematische Folgen.
Regards
Rei97
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von FrankR80GS »

Rote Rita hat geschrieben:....Die neue Pappdichtung mit Fett einmumpen. Die kann man auch mehrmals verwenden, aber nur wenn sie unbeschädigt ist.
Die Begründung für die Wirksamkeit: Wo Fett ist kann kein Öl durch - sagt man! Meistens klappt's :)

Gruß aus Berlin Rainer
Ich klebe die Ventildeckeldichtungen einseitig am Zylinderkopf an. Damit ist die Trennebene vorgegeben und die Dichtung wirklich dauerhaft verwendbar. Sonst besteht - trotz aller Hausmittelchen - die Gefahr, sie beim Abnehmen der Ventildeckel zu beschädigen. Zum Ankleben keine Silikonmasse benutzen, sondern Curil.

/Frank
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von FrankR80GS »

rei97 hat geschrieben:Also:
.....
Fett ist ein Grundöl in einer Lithiumseife.
.....
Regards
Rei97
Früher war das mal so, da war auch alles aus Holz. Heute kommen verschiedenste Eindickungsmittel zum Einsatz. Immer noch Seifen, aber vor allem auch Bentonit für Heißlager und Polyharnstoff für "Lebensdauerschmierungen".

/Frank
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Blues »

wie ist denn das Anzugsdrehmoment, wenn ich den Deckel wieder anschraube. Also die große Schraube außen, die kleinen hinten wohl nach gefühl..
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Wilfried »

Hallo Micha,

die kleinen Muttern jeweils ein wenig mehr als Handfest, die große Hutmutter mit max 24Nm. Sei Dir gewiss dass das recht wenig ist. Ansonsten ziehst Du den Stehbolzen aus dem Motorblock.
Gruß aus der Schwebestadt
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von Lederclaus »

Die Ventildeckel sind nach Überhitzung (zB zu klein eingestelltes Spiel des Auslaßventils) sehr gern verzogen. Man kann sie auf einer ebenen Fläche planschleifen (auf einem Bogen Schmirgelpapier). Bei nur wenigen Bewegungen auf dem Papier sieht man schon eine eventuelle Unebenheit. Gegen eine Unebenheit der verzogenen Ventildeckeldichtfläche am Zylinderkopf hilft das aber nicht ;-)
Ich klebe Ventildeckeldichtungen nicht ein, außer die Flächen sind so schlecht, daß es nicht anders dicht wird. Dabei ist der Tipp von Frank nicht schlecht, nur einseitig einzukleben. Ich verwende immer silikonhaltige Motordichtmasse, die bis mindestens 300°C funktioniert. (Reinzosil, Hylosil) Mit diesen Dichtmitteln kann man alle verklebten Flächen sehr leicht wieder voneinander trennen. Fast immer bleiben selbst dünne Papierdichtungen dabei heil
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Re: Zylinderkopf

Beitrag von FrankR80GS »

Lederclaus hat geschrieben:....Dabei ist der Tipp von Frank nicht schlecht, nur einseitig einzukleben. Ich verwende immer silikonhaltige Motordichtmasse, die bis mindestens 300°C funktioniert. (Reinzosil, Hylosil) Mit diesen Dichtmitteln kann man alle verklebten Flächen sehr leicht wieder voneinander trennen. Fast immer bleiben selbst dünne Papierdichtungen dabei heil
Hallo Klaus, die Erfahrung ungenügender Haftfestigkeit habe ich mit Silikon (3Bond) gemacht. Eigentlich kein Problem, nur kleben auf einer einmal mit Silikon verschmutzen Fläche keine anderen Klebstoffe. Ich habe alles mühsam - so schwach klebte der Mist dann doch nicht - gereinigt, entfettet, gebeizt und dann mit Curil geklebt. Das hält. Wären da oben auch nur annähernd 120°C, hätte man nicht nur Probleme mit dem Dichtmittel.

Frank
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